Dorfleben

Die letzte Diamantene Hochzeit

Aus der Schulchronik

Die Erinnerungen an die Diamantene Hochzeit des Ehepaars Weidung, die nach 60 Jahren Ehe gefeiert wurde, stammen aus der Bassenheimer Schulchronik, die den Zeitraum von 1880 bis 1945 abdeckt.

„Am Freitag, den 24.02.1928 feierte das Ehepaar Matthias und Katharina Weidung geb. Schnack ihr diamantenes Ehejubiläum. Der Jubilar stand im 88. und die Jubilarin im 89. Lebensjahr. 5 Kinder, 22 Enkel und 8 Urenkel konnten an der Feier teilnehmen. Das ganze Dorf hatte anlässlich der Feier festlich geschmückt. Um 10:15 Uhr fand ein feierliches Trauamt statt, zu dem das Jubelpaar von allen Vereinen des Ortes feierlich zur Kirche geleitet wurde. Pfarrer Mehren hielt eine ergreifende Ansprache an das Jubelpaar und wünschte demselben Gottes reichsten Segen auf seinem ferneren Lebenswege.

Die letzte Diamantene Hochzeit in Bassenheim (1928)

Die kirchliche Feier wurde durch den mehrstimmigen Gesang des Kirchenchores recht verschönt. Nach der heiligen Messe wurde das Jubelpaar von allen Vereinen zur Wirtschaft Poll geleitet, wo die weltliche Feier stattfand. Es folgte die Gratulation des Brautpaares durch Hauptlehrer Hammes von Seiten der Gemeinde. Als Andenken von der Gemeinde überreichte Ortsvorsteher Theisen ein schönes Bild. Zur Bestreitung des Festes hatte die Gemeinde einen Beitrag von 300 M bewilligt. Bürgermeister Thomas gratulierte im Namen der Bürgermeisterei. Auch Landrat Dr. Weil war persönlich zur Gratulation erschienen. Rentmeister Rothe übermittelte die Glückwünsche Dr. Excellenz, des Freiherrn von Waldthausen. Von den Glückwunschdepeschen ist besonders ein Schreiben des Reichspräsidenten zu erwähnen. Da Matthias Weidung alter Kriegsveteran von 1866 und 1870/71 war, wurde dem Jubelpaare auch von Seiten des Kreiskriegsverbandes herzliche Glückwunsche ausgesprochen.

Am Abend brachten die Gesangsvereine dem Jubelpaar ein Ständchen. Lehrer Zimmer gratulierte im Namen der Vereine. Der Turnverein stellte mehrere Pyramiden und der Mandolinenclub suchte durch sein Spiel das Fest zu verschönern. So nahm dies äußerst seltene Fest unter Beteiligung des ganzen Dorfes einen recht schönen Verlauf.“

Zurück