Dorfleben

Ein Leben voller Gefahren

Josef Bartz

Mit dem Wirtschaftsaufschwung in den 50er-Jahren, stieg auch das PKW- und LKW-Aufkommen in Bassenheim schnell an. Damals gab es noch keine Verkehrsregelung durch Ampelschaltungen. So begegneten sich die Bims- und Kartoffellaster mitten im Ort und räumten mit der Zeit alle Fallrohre und Dachrinnen ab oder drückten sie durch den Platzmangel platt. Auch waren die LKW mit ihren schweren Anhängern nicht mit modernen Bremsanlagen ausgestattet wie heute. So war es nur eine Frage der Zeit, wann einem großen Laster einmal die Bremsen durchgingen und ein Unglück passieren sollte.

An einem Sommertag 1959 geschah das Unvermeidbare. Früh morgens kam ein voll beladener Bims-LKW die Ochtendunger Höhe herab. Als der Fahrer merkte, dass die Bremsen versagten, war es zum Ausweichen schon zu spät. Mit Getöse landete er in dem Kolonialwarenladen der Familie Gerda und Josef Zeutzem. Zum Glück war nur ein Gast in dem Laden und dieser wurde nur am Arm verletzt. Die Besitzer kamen mit dem Schrecken davon. Auch der LKW-Fahrer erlitt nur leichte Verletzungen.


Ob es an diesem Unfall gelegen hat oder, ob es ein Wunsch der Anlieger war, die ständig in Angst und Schrecken vor den großen LKWs lebten, wurde in Bassenheim Anfang der 60er-Jahre eine Ampelanlage installiert. Eine Ampel stand auf dem Platz, heute Walpotplatz, vor dem Hause Häfner. Die andere Ampel stand vor der großen alten Mauer in der Nähe der ehemaligen Gaststätte Tesan in der Mayener-Straße (heute Praxis Klinghuber).


Durch diese verkehrsberuhigende Maßnahme wurde die Ortsstraße praktisch zur Einbahnstraße. Endlich wurden die Fassaden der Häuser nicht mehr in Mitleidenschaft gezogen und auch die Fallrohre, die sonst platt gefahren wurden, behielten ihre runde Form.

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