Gebäude

Das Bassenheimer Backhaus

Im Jahr 1606 wurde das damals zur „Herrschaft“ gehörende Backhaus erstmals in einem Pachtvertrag erwähnt. Es handelte sich bei dem Bassenheimer Backhaus um ein sogenanntes „Bannbackhaus“, wie dies zur damaligen Zeit in dieser Art in unserer Region üblich war. Durch das dem Backhaus auferlegten Bann, waren alle Bewohner des Ortes verpflichtet, in diesem Backhaus ihr Brot backen zu lassen. Aus den Pachtverträgen der insgesamt 14 Pächter geht hervor, dass über fast zwei Jahrhunderte hinweg der jährliche Pachtzins 4 Malter Korn (entspricht ca. 600 Liter) betrug. Dabei muss berücksichtigt werden, dass zu dem Backhaus Ländereien gehörten, die von dem jeweiligen Pächter bewirtschaftet wurden. Die Pachtverträge wurden über einen längeren Zeitraum abgeschlossen, zumeist über 9, 12 oder gar 24 Jahre.

Im Hintergrund der Zeichnung (siehe Titelbild) ist deutlich das heutige Gemeindehaus am Platz zu erkennen, was den damaligen Standort des Backhauses etwa dort erkennen lässt, wo sich heute der Eingang zum Park befindet. Dies wird ebenfalls auf einer im Jahre 1780 entstandenen Zeichnung der Häuser am Platz bestätigt, die sich im Landeshauptarchiv Koblenz befindet.

1834 riss man das Backhaus auf Befehl „hoher gräflicher Vormundschaft“ nieder.

Bildverzeichnis

  • Um 1800: Die Zeichnung wurde von dem Koblenzer Maler Simon Meister erstellt
  • Landeshauptarchiv Koblenz; 53 C5 / 1955 (Zeichnung Platz) 53 C5 / 5365 (Zeichnung Backhaus)