Julius Carl Raschdorff

Julius Raschdorff (* 02.07.1823 in Pleß; † 13.08.1914 in Waldsieversdorf), ein renommierter deutscher Architekt, der bedeutende Bauwerke in ganz Deutschland entwarf, hinterließ auch in Bassenheim Spuren. Nach seinem Abitur studierte er an der Berliner Bauakademie und prägte als Stadtbaumeister von Köln die Stadtentwicklung maßgeblich. Ab 1872 arbeitete er als Privatarchitekt und plante zahlreiche Bauwerke, darunter auch einige in Bassenheim, die bis heute das historische Bild des Dorfes prägen.

Bauwerke in Bassenheim

Raschdorff wurde von dem Kölner Bankier Freiherrn Abraham von Oppenheim beauftragt, mehrere Bauten in Bassenheim zu gestalten:

  • Freiherrlich von Waldthausen'sches Rentamt: Am Walpotplatz errichtete Raschdorff das Wohnhaus für den damaligen Domänenrat (Verwaltungsbeamter) Krausnick, das heute als „Freiherrlich von Waldthausen'sches Rentamt“ bekannt ist.
  • Fachwerkwohnhäuser Walpotplatz 4 und 5: Raschdorff entwarf die Fachwerkhäuser Walpotplatz 4 und 5. Auch das Blendfachwerk der bereits bestehenden Häuser Walpotplatz 6 (alte Apotheke) und Walpotplatz 9 (heutiges Rathaus) wurde nach seinen Ideen gestaltet. Diese Fachwerkhäuser bilden zusammen mit dem Rentamt eine architektonische Einheit am Walpotplatz.
  • Freiherrlich von Oppenheim'sches Maschinenhaus: Im Schlosspark wurde nach Raschdorffs Plänen das Maschinenhaus (auch „Haus am See“ genannt) errichtet. Es diente sowohl als Pumpenhaus für das Quellwasser im Park als auch als Wohnhaus für Bedienstete.
  • Kuhstall der Burganlage: Zwischen dem Torturm und Treppenturm der alten Bassenheimer Burg ließ Raschdorff einen Kuhstall bauen, der zu dem Gutshof gehörte, der während der Oppenheim'schen Zeit verwaltet wurde. Dieser Gutshof galt als einer der modernsten der Rheinprovinz und erwirtschaftete hohe Erträge. Der Kuhstall musste jedoch nach 1910 den Umbauplänen weichen.

Raschdorffs Vermächtnis

Neben seinen Arbeiten in Bassenheim entwarf Raschdorff über 220 Bauwerke, von denen etwa 100 realisiert wurden. Er ist vor allem bekannt für den Bau des Ständehauses in Düsseldorf und war Professor für Baukunst an der Technischen Hochschule Charlottenburg. Für seine Leistungen wurde er mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einer Goldmedaille auf der Berliner Kunstausstellung und der Aufnahme in die Königliche Akademie von Belgien. Seine letzte Ruhe fand er auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin.

In Düsseldorf wurde ihm zu Ehren eine Straße benannt, und sein Sohn Otto setzte als Architekt und enger Mitarbeiter sein Werk fort.

  • Titel: Wikimedia Commons: Julius Carl Raschdorff (BerlLeben 1905-03). URL: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Julius_Carl_Raschdorff_(BerlLeben_1905-03).jpg (Abgerufen am: 8. Oktober 2024). Lizenz: Public Domain (gemeinfrei).
  • Julius Carl Raschdorff. In: Wikipedia, Die freie Enzyklopädie. Bearbeitungsstand: 3. Oktober 2023, 12:08 UTC. URL: https://de.wikipedia.org/wiki/Julius_Carl_Raschdorff (Abgerufen am: 8. Oktober 2024).
  • Heimatkalender, Heimatverein Bassenheim